Von Floskeln, Füllwörtern und Wiederholungen

Vor ein paar Tagen erzählte mir eine Freundin von ihrem Arbeitszeugnis. Dort stand in einem Satz fünf Mal "stets". Ein guter Anlass, um mal über Floskeln, Füllwörter und Wiederholungen zu schreiben. Das menschliche Gehirn ist leider ziemlich faul, und so nutzt es gern regelmäßig, was sich gut bewährt hat. Mit Wörtern ist das so eine Sache. Was sich bei der einen Person oft unbemerkt als Lieblingswort eingeschlichen hat, kann für das lesende oder hörende Publikum mit der Zeit so unangenehm wie ein Tick im Gesicht des Gegenüber werden. Was Füllwörter betrifft, kann es schon mal sein, dass sie hier und da eingestreut eine Satzmelodie ein bisschen gefälliger machen und durchaus sinnvoll sind. Wohl dosiert und bewusst eingesetzt ist hier die Zaubertaktik. Grundsätzlich ist mein Tipp für geschriebene Texte: Nach Fertigstellung noch mal den Text durchgehen und prüfen, ob da mehrmals dasselbe Wort verwendet wurde. In der Regel fällt das im Nachhinein schnell auf. Und falls dem so sein sollte: Einen Blick ins Wörterbuch der Synonyme werfen und mal was anderes verwenden. Oder den Satz so umbauen, dass das Wort an der betreffenden Stelle überflüssig wird. Dann den Text liegen lassen, später ein weiteres Mal locker drüber lesen. "Und gut ist."

Weiß, so weit das Auge reicht

Was ist das denn?!? Ich wache nachts auf, habe Durst, tapere kurz und halb schlafblind in die Küche für ein Glas Wasser, und was sehe ich? Da auf dem Balkon, gleich neben mir! Es ist weiß, sehr weiß. Das ist eindeutig Schnee. Was soll das denn?! Wir haben gerade mal den achten November. Normalerweise bitten wir hier im Norden um weiße Weihnacht, die dann nur selten stattfindet. Das zeigt mir mal wieder, dass das Leben wirklich unkalkulierbar ist. Schnee. Ausgerechnet. Bei Schnee zieht es mich unweigerlich ins Bett. Vielleicht trickse ich das Wetter aus und nehme mir Schlafen statt Durchstarten vor, und dann scheint – getreu dem Prinzip des Durchkreuzens meiner Pläne – hemmungslos die Sonne. Oder noch besser: Ich gehe den ganz direkten Weg, sortiere meine Möglichkeiten und mache mir dann aus Schnee selbst eine Sonne.

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Worte oder Wörter

Manchmal muss ich natürlich auch selbst etwas nachschauen. Und als ich mich eben vergewissern wollte, wann von Worten und wann von Wörtern die Rede ist, bin ich mal wieder – seit Jahren! – auf Zwiebelfisch gelandet. Wunderbar! Das kann ich wirklich wärmstens empfehlen – allen, die Lust auf und Spaß an Sprache haben http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-abc-worte-woerter-a-307445.html