Von Floskeln, Füllwörtern und Wiederholungen

Vor ein paar Tagen erzählte mir eine Freundin von ihrem Arbeitszeugnis. Dort stand in einem Satz fünf Mal "stets". Ein guter Anlass, um mal über Floskeln, Füllwörter und Wiederholungen zu schreiben. Das menschliche Gehirn ist leider ziemlich faul, und so nutzt es gern regelmäßig, was sich gut bewährt hat. Mit Wörtern ist das so eine Sache. Was sich bei der einen Person oft unbemerkt als Lieblingswort eingeschlichen hat, kann für das lesende oder hörende Publikum mit der Zeit so unangenehm wie ein Tick im Gesicht des Gegenüber werden. Was Füllwörter betrifft, kann es schon mal sein, dass sie hier und da eingestreut eine Satzmelodie ein bisschen gefälliger machen und durchaus sinnvoll sind. Wohl dosiert und bewusst eingesetzt ist hier die Zaubertaktik. Grundsätzlich ist mein Tipp für geschriebene Texte: Nach Fertigstellung noch mal den Text durchgehen und prüfen, ob da mehrmals dasselbe Wort verwendet wurde. In der Regel fällt das im Nachhinein schnell auf. Und falls dem so sein sollte: Einen Blick ins Wörterbuch der Synonyme werfen und mal was anderes verwenden. Oder den Satz so umbauen, dass das Wort an der betreffenden Stelle überflüssig wird. Dann den Text liegen lassen, später ein weiteres Mal locker drüber lesen. "Und gut ist."